Schweizer Holzbildhauerei Museum Brienz Holz

Erlebnis Holz & Geschichte der Holzbildhauerei

Holz prägt das Berner Oberland durch seine ausgedehnten Wälder. Gesunde Baumbestände liefern seit Jahrhunderten zuverlässig nachwachsenden Rohstoff mit vielseitigsten Einsatzbereichen. Kaum zufällig entstand auch hier, genauer in der Region Brienz, das Zentrum der Schweizer Holzbildhauerei.
Viele Laub- und Nadelhölzer eignen sich zum Schnitzen, wie . Ahorn . Eiche . Ulme . Pappel . Birke . Olive . Lärche . Eibe oder besonders gut auch Linde.
Sie bieten die breite Auswahl für harte oder weiche Hölzer und für den Einsatz im Innen- oder Aussenbereich. Sie unterscheiden sich auch farblich, im Duft und in der Maserung. Ein Holzbildhauer oder eine Holzbildhauerin haben dann die breite Wahl für ihre Kunstwerke.
Schweizer Holzbildhauerei Museum Brienz

Holz – der stabilste Stoff im Pflanzenbereich?
Holz – der perfekte Baustoff der Zukunft?
Holz – wenn aus einem Baum ein Kunstwerk wird …
Holz – wärmt Herz, Seele und Stube

Holzbildhauerei Schweiz – Jahrhunderte-alte Tradition

Die ältesten datierten Holzschnitzereien gehen auf die Jahre 506 und 915 n.Chr zurück. Viele gut erhaltene Arbeiten, zumeist aus Eichenholz, stammen aus der Früh- und Spätgotik und zieren noch heute Kathedralen, Münster und Kirchen. Entsprechend sind sie von religiösen Motiven geprägt. Mit der Renaissance begann der bewegliche Hausrat zuzunehmen und Räume wurden mit reich geschnitztem Täfer ausgestattet. Nach und nach entstanden Möbel, Bauschnitzereien sowie Figuren und Skulpturen aus Holz.

In der Zeit des Barock und Rokoko erlebte die Holzbildhauerei ihre grösste Entfaltung und ist im ganzen alpenländischen Raum nachweisbar. Sie hat die verschiedenen internationalen Modeströmungen mitgestaltet und zeigt sich heute in den verschiedensten Facetten.

Holzbildhauerei im Berner Oberland zuhause

Die Holzbildhauerei ist im Berner Oberland besonders verwurzelt. Das ist gut sichtbar an Häusern, in Stuben und an Gebrauchsgegenständen. Oftmals entstanden diese von Sennen und Hirten. Es dauerte noch Jahrzehnte, bis die Oberländer Bauern den Schritt vom Schnitzen für den Eigengebrauch und Zeitvertreib zum Schnitzen als Kunsthandwerk gefunden hatten.

Als Zentrum der Holzbildhauerei übernahm Brienz auch seine Verantwortung, die Diskussion rund um das Bemühen um Qualität, die durch routinierte und billige Massenproduktion der verbreiteten Souvenirindustrie beständig in Frage gestellt wurde. Dieses Spannungsfeld bedrohte die qualitative Weiterentwicklung des Gewerbes, das auf begabte und innovative Handwerker und Künstler angewiesen war.

Heute und die Schnitzlerschule Brienz

Von zentraler Bedeutung war 1884 die Gründung der Schnitzlerschule, die heutige, schweizweit einzige Schule für Holzbildhauerei. Als künstlerisches Zentrum vermittelt sie den künftigen Holzbildhauern nicht nur die handwerklichen und künstlerischen Grundlagen, sondern spielt eine bedeutende Rolle in der Vermittlung und Weiterentwicklung der nationalen und internationalen Tendenzen im Kunsthandwerk. Die führenden Meister der Schule waren und sind massgeblich an der Stilentwicklung des Schweizer Kunsthandwerks beteiligt.